BOKAMBOLO YE NHYIA


"Das Erziehungssytem in NRW, was können Eltern tun?"


Zu diesem Thema hatten wir die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrum Aachen, Frau Sevim Dogan eingeladen, die zusammen mit Frau Stefanie Uerlings zu uns kam.

Zum Verlauf:

Nach kurzer Begrüßung wurden zunächst Fragen der Teilnehmer gesammelt, die mehr oder weniger alle Aspekte des Schulwesens betrafen z.B. Durchlässigkeit der verschiedenen Schularten, Bedeutung der Schulempfehlung in Klasse 4, Inklusion, Förderschulen etc.

Danach wurden Fragen, die bisher nicht besprochen wurden, aufgegriffen. Es fand eine lebhafte Diskussion statt, in der viele Fragen beantwortet werden konnten.

Ein zentraler Punkt in der Diskussion war die Frage, wie sich die Eltern am besten für ihre Kinder einsetzen können. Die Rolle und die Möglichkeiten der Eltern sich über Schulpflegschaft, Schulleitung, Schulpsychologischen Dienst etc. Informationen und "Stärkung" zu holen, wurde betont. Es wurde dazu aufgefordert, sich trotz eventueller Diskriminierungen nicht in eine Opferrolle drängen zu lassen und den Mut zu verlieren.

Teilnehmer:

Es kamen circa 35 TeilnehmerInnen, die meisten mit afrikanischen Wurzeln. 10 Kinder wurden von zwei ausgebildeten Kräften betreut.

Hiermit bedanken wir uns bei allen Menschen, die den Weg zu uns gefunden haben, insbesondere auch bei Sevim Dogan und Stefanie Uerlings vom Kommunalen Integrationszentrum Aachen und bei Herrn Ismael Souaré, der die Veranstaltung moderierte.

Besonders unterstützt wurden wir von:

  • dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Aachen,
  • dem 1Welt Forum Aachen,
  • dem Pädagogisches Zentrum Aachen, PÄZ,
  • und Contigo durch großzügige Kaffeespende
Bericht: Dagmar Vogeler-Yildirim, Aachen, 22.10.2017




BOKAMBOLO YE NHYIA


"Ist das Erziehungssytem Migranten feindlich?"


Dieses kritische Thema behandelten wir als Round-Table-Gespräch. Uns kam es darauf an, die Gleichberechtigung aller Teilnehmer hervorzuheben. Aus diesem Grund gab es keine Referenten, sondern nur einen Moderator. Mehrere Personen waren dazu besonders eingeladen, deren Telefonnummern hier gleichzeitig genannt werden:

  • Frau Brigitte Drews, Jugendamt Aachen (0241 - 43 24 53 00)
  • Frau Heidemarie Ernst, Integrationsbeauftragte der Stadt Aachen (0241 - 43 25 66 00)
  • Herr Knut Paul, Psychosoziale Notfallversorgung (0176 - 63 02 81 63)
  • Frau Paola Blume, Vorsitzende des Integrationsrates Aachen (0241 - 52 59 91)
  • Herr Alfred Köster, Kinderschutzbund Aachen (0241 - 94 99 41 7)
  • Frau Katrin Hater, Kinderschutzbund Aachen (0241 - 94 99 41 7)
  • Kurs: "Starke Eltern, starke Kinder" (Frau Hater) (0241 - 18 91 05 0)

Zum Verlauf:

Nach Begrüßung durch Fr. Dagmar Vogeler-Yildirim, West-Afrika Initiative (WAI), folgte eine kurze Vorstellungsrunde aller Teilnehmenden. Danach eröffnete Herr Ismael Souaré (WAI) als Moderator der Veranstaltung die Diskussion.

Es wurde von Beginn an lebhaft, offen, freundlich und kontrovers diskutiert. Zunächst ging es um das Thema der deutschen Sprache und die Problematik der Beschulung von Kindern frankophon-afrikanischer Herkunft in Belgien. Dabei sollte geklärt werden, warum afrikanische Kinder, deren 2. Sprache Französisch ist (außer der afrikanischen Muttersprache) nicht in Belgien zur Schule gehen dürfen und warum zwangsweise das hiesige deutsche Schulsystem für die Beschulung, der in der Grenzregion in NRW lebenden Kinder, zuständig sein muss.

Einerseits wurde argumentiert, dass die Beschulung in Deutschland für die Bildungs- und Ausbildungsperspektive der Kinder, die in Deutschland bleiben wollen von Vorteil sei, andererseits ist dies für diese Familien aus verschiedenen Gründen problematisch z.B. wenn die Familie wieder im Herkunftsland leben möchte, oder wenn Eltern in Belgien wohnen, aber in Deutschland arbeiten möchten, ebenso, wenn Verwandte und Freunde der Familie sich treffen.
Zu diesem Thema wurde auf die Grenzgängerberatung beim Aachener Bürgerservice am Katschhof verwiesen.

Weitere wichtige Themen betrafen die Auseinandersetzung mit Schulen und Behörden, z.B. den Umgang von Schulbehörden und Lehrern mit Kindern, wenn das Kind z.B. unter Konzentrations-schwierigkeiten leidet. Welche Hilfen gibt es? Wo findet man sie?

Frau Drews betonte, dass sie als Leiterin des Jugendamtes Aachen es verurteile, wenn Menschen wegen ihrer Hautfarbe doder Religion schlechter behandelt würden als andere. Sie forderte die teilnehmenden MigrantenInnen auf, sich mit ihren Problemen ans Jugendamt zu wenden, auch wenn es darum ginge, jemanden z.B. zur Schule zum Gespräch mit einer Lehrperson zu begleiten.

Herr Kösters wies darauf hin, dass sich Migranten mit ihren Themen auch an verschiedene Erziehungsberatungsstellen wenden können. Hier einige wichtige Telefonnummern:

  • Evangelische Erziehungsberatungsstelle, Ac, Frére-Roger-Straße 6 (0241 - 32 04 7)
  • Erziehungsberatungsstelle Caritas, Ac, Reumontstr. 7 (0241 - 33 95 3)
  • Kinderschutzbund Aachen, Aachen, Talstr. 2 (0241 - 94 99 41 7)

In diesem Zusammenhang wurde auf Elternkurse des Kinderschutzbundes verwiesen: "Starke Eltern - starke Kinder" deren Kosten von der Stadt übernommen werden. Die Stärkung der Eltern im Kurs wirkt sich immer positiv auf die Kinder aus.

Die TeilnehmerInnen möchten gerne in einer weiteren Veranstaltung das Thema Schule mit einer Person vom Schulamt fortsetzen. Hierum wird sich die West-Afrika Initiative bemühen.

Teilnehmer:

Es kamen circa 40 TeilnehmerInnen, davon ca. 2/3 der Teilnehmenden nicht-deutscher Herkunft. 9 Kinder wurden von zwei ausgebildeten Kräften betreut.

Hiermit bedanken wir uns insbesondere bei allen oben genannten Personen sowie bei allen Menschen, die den Weg zu uns gefunden haben, insbesondere auch bei Herrn Ismael Souaré, der die Veranstaltung moderierte.

Besonders unterstützt wurden wir von:

  • Integrationsrat der Stadt Aachen
  • Caritas Aachen
  • 1 Welt Forum
  • Pädagogisches Zentrum PÄZ
Bericht: Dagmar Vogeler-Yildirim, Aachen, 08.08.2017




"Ist das Erziehungssytem Migranten feindlich?"


Zu diesem kritischen Thema hatten wir den Dipl. - Pädagogen Herrn Alfred Kösters vom Kinderschutzbund Aachen eingeladen.

Zum Verlauf:

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der TeilnehmerInnen, begann Herr Kösters uns über Struktur und Arbeitsfelder des Kinderschutzbundes zu informieren. Bereits nach kurzer Zeit drängten die Teilnehmer, direkt zum Thema Erziehung zu kommen. Die Arbeitsfelder flossen immer wieder in Diskussion der ganzen Problembreite unseres Themas mit ein.

Es wurde von Beginn an lebhaft, offen, freundlich und kontrovers diskutiert. Besonders zum Thema Erziehung wurde nach "Elternhilfe" gefragt.
Das wichtigste Thema war der ganze Komplex von Diskriminierungen - bzw. fehlender Wertschätzung - der TeilnehmerInnen in Auseinandersetzung mit Lehrern, Jugendamt und anderen Behörden. Aus diesen Erfahrungen heraus resultiert eine eher feindliche Grundhaltung gegenüber allen Institutionen. Es wurden verheerende Schicksale einiger Familien, besonders von Kindern genannt, die totales Unverständnis über das Handeln von Behörden bei den TeilnehmerInnen hervorriefen. Es besteht die Befürchtung, dass staatliche Hilfe Familien mehr zerstört als zusammen führt.
Man war sich letztendlich aber auch darüber im Klaren, dass auf deutscher, wie auch auf MigrantInnenseite noch viel zu tun sei, um sich gegenseitig besser zu verstehen. Die beiderseitige Bereitschaft dazu sei die wichtigste Grundlage, um vorrangigen Problemen positiv begegnen zu können.

Die TeilnehmerInnen möchten diese Themenkomplexe gerne fortsetzen. Es besteht der Wunsch zu weiteren Veranstaltungen dieser Art, z.B. mit einem Vertreter des Jugendamtes UND Herrn Kösters, der jetzt als Vertrauensperson betrachtet wird.

Die Diskussion wurde bei besonders wichtigen Passagen ins französische, englische und sogar ins Haussa übersetzt.

Teilnehmer:

Es kamen circa 30 TeilnehmerInnen, davon ca. 2/3 afrikanischer Herkunft. 4 Tn. waren asiat. bzw. griech. sowie 6 Tn. deutscher Herkunft.

Kinderbetreuung:

10 Kinder wurden von zwei ausgebildeten Kräften, von denen eine regelmäßig bei uns ist, betreut.

Hiermit bedanken wir uns insbesondere bei Herrn Kösters, Dipl. - Pädagoge des Kinderschutzbundes Aachen, der uns kostenlos als Referent zur Verfügung gestellt wurde.

Ebenso bedanken wir uns bei allen Unterstützern:

  • Kinderschutzbund Aachen
  • Integrationsrat der Stadt Aachen
  • Caritas Aachen
  • 1 Welt Forum
  • Evangelische Familienbildungsstätte
  • Pädagogisches Zentrum PÄZ
Bericht: Dagmar Vogeler-Yildirim, Aachen, 25.10.2016




"Bedeutung der (ethnischen) Muttersprache für die Entwicklung des Kindes"


Es war eine lebhafte Veranstaltung in deutscher, englischer und französischer Sprache.


Zum Verlauf:

Das wunderbare Referat von Frau Gertrud Emmerich beantwortete Vieles und löste neue Fragen und Diskussionen aus.
Wie erlernt ein Kind die Erstsprache, wie die Zweit- und Drittsprache?
Warum verstehen sich ein chinesisches und ein arabisches Kind, die beide kein Deutsch sprechen?
Was, wenn ein Kind keine Bereitschaft zeigt, Deutsch zu sprechen, obwohl es alles versteht und die Muttersprache sehr gut spricht?
Werden Kinder überfordert, wenn zuhause zwei ethnische Sprachen (Vater und Mutter kommen aus verschiedenen Ethnien) plus z.B. Französisch gesprochen werden und nun Deutsch noch dazu kommt?

In der dringend benötigten Erholungspause bildeten sich spontan Diskussionsgruppen.
Kontrovers wurde das Thema Sprache - Kultur/en (des Herkunftslandes der Eltern sowie Deutschlands) und Identität diskutiert.
Sind die hier geborene Kinder mit afrikanischen Wurzeln Deutsche oder Afrikaner? Oder beides?
Was, wenn bestimmte Werte Deutschlands den Herkunftskulturen überhaupt nicht entsprechen?
Welche Position sollen und können Eltern dann einnehmen?
Unsicherheit der Eltern wurde hier sichtbar und der Bedarf, mehr Klarheit zu erlangen.
Frau Emmerich betonte immer wieder die Bedeutung des emotionalen Bezugs beim Spracherwerb sowie die Notwendigkeit, dass Handlung und Sprache übereinstimmen müssen und weiteres.

Kultureller Teil:

Fela Bader spielte uns zwei Stücke auf dem Saxophon vor. Er begeisterte das Publikum.
Danach waren wir wieder fit für den 2. Teil des Referats.

Teilnehmer:

Insgesamt nahmen ca. 25 Leute an der Veranstaltung teil.
Die Besucher kamen aus verschiedenen Ländern: aus Guinea, Gambia, Senegal, Ghana, Kamerun, Indonesien, Russland und Deutschland.

Kinderbetreuung:

7 Kinder wurden betreut. Die Fotos sagen mehr zum Thema aus.

Wir danken den Unterstützern:

  • Integrationsrat der Stadt Aachen
  • Caritas Aachen
  • 1 Welt Forum
  • Evangelische Familienbildungsstätte
  • Afrika Forum Aachen
Bericht: Dagmar Vogeler-Yildirim, Aachen, 18.04.2016




"Flucht, Trauma, Konsequenzen"


Das zurzeit sehr aktuelle Thema führte dieses Mal viele Menschen zu unserer Veranstaltung.


Zum Verlauf:

Während die Psychotherapeutin Elisavet Pachatyroglou zum obigen Thema sprach, wurde ihr Referat in den etwas verlängerten kleinen Sprechpausen an einem Tisch leise ins Englische bzw. an einem anderen ins Französische übersetzt.
Da aufgrund eines kleinen Missverständnisses kein Beamer vorhanden war, wurden wichtige Stichpunkte des Referats zur Mitverfolgung und zum Nachlesen aufgehängt.
Das Referat fand großen Anklang!

In der folgenden Diskussion beantwortete Frau Pachatyroglou auf offene Fragen.
Darüber hinaus wurden Funktion und Arbeitsweise des Pädagogischen Zentrums (PÄZ) und der Abteilung: Psychosoziales Zentrum für Flüchtlinge (PSZ) in der Städteregion Aachen ausführlich dargestellt.
Das PÄZ und PSZ sind die einzige direkte Anlaufstelle, in der Städteregion, in der neben Beratung auch Therapie stattfindet. Im nächsten Jahr beabsichtigt das PSZ eine Erweiterung, denn schon jetzt kann das Zentrum nicht alle Flüchtlinge betreuen.

Weitere Hinweise auf mögliche Hilfen für Flüchtlinge wurden gegeben.
Unter anderem berichtete Herr Hans-Joachim Geupel, Vorstandsvorsitzender der "Bürgerstiftung Lebensraum Aachen" kurz über die Arbeit der Bürgerstiftung für die Flüchtlinge.

Zehn Kinder wurden von der ausgebildeten Kraft Selam, die regelmäßig bei uns ist und einer deutschen Pädagogikstudentin mit Praxiserfahrung betreut.

Hiermit bedanken wir uns insbesondere bei Elisavet Pachatyroglou und dem Pädagogischen Zentrum Aachen, das uns Elisavet kostenlos als Referentin zur Verfügung gestellt wurde.

Wir danken den Unterstützern:

  • Pädagogisches Zentrum PÄZ
  • Caritas Aachen
  • 1 Welt Forum
  • Integrationsrat der Stadt Aachen
  • Evangelische Familienbildungsstätte
  • Afrika Forum Aachen
Bericht: Dagmar Vogeler-Yildirim, Aachen, 09.11.2015




"Rollen- und Zeitverständnis! Frau oder Mann - wer hat die Hosen an?"


Zum Verlauf:

Es war eine lebhafte Veranstaltung in deutscher, englischer und teilweise französischer Sprache.

Im Mittelpunkt stand der sehr gelungene Sketch zum obigen Thema.

Yousif erreichte durch das kurze Spiel mit seiner Talking Drum die Aufmerksamkeit der Teilnehmer.

Zunächst berichtete ein Vertreter vom Sportbund (Reza) über ein neues Angebot für 16 bis 21jährige zur Ausbildung zum Jugendspielleiter.
Elvire Boh informierte über die Themen in der neuen Ausgabe des Magazins "Afrikaner OBohSo", das im Oktober erscheint.

In der Diskussion gelang es uns, die Teilnehmer mit eigenen Beiträgen einzubeziehen.
Diskutiert wurden sowohl der Zeit als auch der Rollenaspekt mit großer Anteilnahme.
Auch eine Ghanaerin mit sehr geringen Deutschkenntnissen äußerte ihre Meinung - wahrscheinlich zum ersten Mal in Deutsch.

Die Besucher kamen aus verschiedenen afrikanischen Ländern und Deutschland.

Wir danken den Unterstützern:

  • Contigo Aachen
  • Caritas Aachen
  • 1 Welt Forum
  • Integrationsrat der Stadt Aachen
  • Evangelische Familienbildungsstätte
  • Afrika Forum Aachen
Bericht: Dagmar Vogeler-Yildirim, Aachen, 21.09.2015



Patenprojekt in Accra


Dieses Projekt haben wir im Juni 2016 dem Verein "Afrika morgen" übertragen.

Paten des Kinderhauses von James können jetzt durch "Afrika morgen" Kontakt aufnehmen und weiterhin spenden.

Hier geht es zum Waisenhaus Ghana.

Im Folgenden hier die Geschichten einiger Kinder, die in der "Arche des Friedens" bei James und Theresa leben.

Kennedy und Pascaline

Im Jahr 2007 kam Celeb, der Sohn von James, eines Tages sehr schockiert nach Hause. Er habe 2 kleine Kinder gesehen, die aus der Kanalisation Essenreste rausgefischt hätten.
Kinder heben häufig Abfälle von der Straße auf und essen sie. Aber aus der - an vielen Stellen offenen - Kanalisation isst man nur, wenn der Hunger nicht aushaltbare Schmerzen verursacht.
Einige Tage später, als James seinen Sohn zur Schule brachte, sah er es selbst. Kennedy war damals gerade 4 Jahre alt. An seiner Hand hielt er die 2-jährige Schwester Pascaline.
James erkundigte sich im Viertel Sowouton/Accra nach den Eltern der Geschwister. Er erfuhr, dass die Mutter der Kinder nach dem Verschwinden des Vaters zum 2. Mal geheiratet hatte. Der neue Ehemann wollte die Kinder nicht in seinem Haus aufnehmen. Die beiden Kleinen wurden einfach fortgeschickt und ihrem Schicksal überlassen.
Niemand kümmerte sich um sie, niemand vermisste sie. Sie schliefen, wo immer sie einen kleinen Platz fanden, unter Marktständen, auf der Straße, hinter einem Haus etc...
Diese Geschwister waren die ersten Kinder, die James bei sich zu Hause aufnahm. Durch sie wuchs die Idee, ein Waisenhaus für Kinder langsam aufzubauen.
Kennedy und Pascaline kämpften um ihr Leben. Sie waren beide stark unterernährt, übergaben sich ständig und litten unter Parasiten um Bauchraum.
Beide waren zunächst sehr aggressiv, als sie zu James kamen. Sie stahlen nachts das Essen aus der Küche und sogar den Fisch aus dem kochenden Wasser.
Mit der Zeit ließ die Aggressivität mehr und mehr nach und ist heute recht selten geworden. Immer noch stürzen sich beide Kinder bei den gemeinsamen Mahlzeiten heißhungrig auf das Essen - jede Entwicklung braucht eben seine Zeit.
Beide Kinder gehen heute gerne zur Schule. Besondere Zukunftswünsche haben sie noch nicht.

George

Im Jahr 2008 fand James den damals 9-jährigen George in Soko, einem Stadtteil von Accra. George überlebte durch Besorgungen, Botengänge und Arbeiten, für die er eine Kleinigkeit erhielt. Seine Mutter, die sich durch Prostitution ernährte, kümmerte sich nicht um ihn. Wenn sie ihn hin- und wieder sah, fragte sie weder wo er schlief noch ob er genug zu essen hatte.
Neben allgemeiner Unterernährung litt George unter Parasiten, die seinen Bauch dick anschwellen ließen.
Nachdem George gesundheitlich stabil war, begann er die Schule zu besuchen. Dazu hatte er in seinem Leben als Straßenkind nie die Möglichkeit gehabt.
Er war das 3. Kind, das James bei sich zu Hause aufnahm. George war und ist ein stilles Kind. Heute ist er ein sehr guter Schüler und wurde zum Jungen-Schulsprecher gewählt. Er möchte später Rechtsanwalt oder Fußballsportler werden.

Gifty

Gifty lebte in Jessican in der Voltaregion. Ihre Mutter starb kurz nach der Geburt. Ein Vater konnte nie ausfindig gemacht werden.
Als James 2010 von Gifty hörte, lebte sie bei ihrem Onkel, der sich aber nicht um sie kümmern konnte, da er den ganzen Tag über arbeitete.
Gifty hatte nie eine Schule besucht. Sie half auf dem Markt, um ein Mal pro Tag etwas zum Essen zu ergattern. Sie trug keine Schuhe, ihre Kleider waren total zerlumpt. Sie litt an einer Hautkrankheit und übergab sich ständig.
Über Freunde in Kirchenkreisen erfuhr James von ihrem Schicksal. Er gab der Bitte um Aufnahme nach, nachdem alles Notwendige mit Giftys Onkel geregelt war.
Inzwischen besucht Gifty erfolgreich die 3. Klasse. Ihr wichtigstes Hobby ist das Lesen. Sie möchte eines Tages einmal Krankenschwester werden.

Kweku

Bei einer seiner Fahrten fand James im Jahr 2009 Kweku, den Mittwoch geborenen, in Sefwi im Westen Ghanas.
Kwekus Mutter starb kurz nach ihrer Geburt. Sein Vater war damals schon 87 Jahre alt und konnte sich nicht um Kweku kümmern.
Der ziemlich unterernährte Kweku konnte weder laufen noch stehen. Er litt unter einer Stoffwechsel bedingten Art Lähmung. Er lebte mit seinem betagten Vater in einer traditionellen
1-Zimmer Lehmhütte ohne Zementboden zusammen mit Ziegen und weiteren Tieren. Kweku wurde intensiv medizinisch behandelt. Neben Medikamenten erhielt er Massagen, Krankengymnastik und eine bestimmte Diät, die er bis heute einhalten muss. Bereits nach einem Monat zeigte die Therapie Erfolge und Kweku begann zu laufen.
Inzwischen geht es ihm richtig gut. Heute spielt er Fußball, fährt Rad und springt auf dem Trampolin, das im Hof des Hauses steht.
Er geht gerne zur Schule und ist sehr wissbegierig. Sein wichtigstes Hobby ist Lesen, insbesondere über Tiere. Er möchte einmal Lehrer werden.

Patience

Im Jahr 2009 wurde James das Schicksal von Patience zugetragen.
Ihre Mutter wurde einige Zeit zuvor in ein Heim für psychisch Kranke gebracht. Seither lebte Patience mit ihrer Großmutter in einem Dorf in der Nähe von Obuasi. Die Großmutter war aber nicht in der Lage, sich um Patience zu kümmern. Deshalb musste sie nach der 2. Klasse die Schule verlassen und stattdessen zusammen mit der Großmutter betteln gehen. Auch im Haus verwahrloste sie zusehends.
Heute geht Patience mit Begeisterung zur Schule und ist Mädchen-Schulsprecherin. Sie ist eine gute Schülerin. Gerne kümmert sie sich um die kleineren Kinder. Oft hilft sie in der Küche, ohne dass es von ihr erwartet würde. Patience möchte einmal Stewardess werden.

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